Nach unserem Kurzabstecher in den Bryce, den wir ja nach Sonnenuntergang verlassen hatten, wollten wir nicht mehr zu weit fahren und so kam es uns mehr als gelegen dass vor Canyonlands noch ein weiterer Nationalpark bzw. Statepark auf dem Weg lag, Capitol Reef, in dem wir uns zur Nachtruhe betteten.
// Capitol Reef
Ja, die haben in Utah landschaftlich wirklich einiges zu bieten, nutzen aber auch wirklich jede Gelegenheit um ein Gebiet als State Park zu deklarieren. Ich schreib das jetzt wertfrei und finde das grundsätzlich sehr gut, schmunzle nur manchmal wenn ich sehe wie ein Gebiet einfach ein Tollhäuschen und ein Visitor Center aufgedrückt bekommt und sich dann State Park nennt.
Trotzdem ist es immer gerechtfertigt nur manchmal halt hammer Bombe und manchmal einfach ne schöne Gegend.
Capitol Reef reiht sich da für uns eher in die Sparte “schöne Gegend” ein. Es gibt zwar einige Trails aber alle die wir liefen waren einfachere Wanderwege und boten wenig “Thrill”. Capitol Reef dürfte, unserer Einschätzung nach, hauptsächlich für Geologen interessant sein. Es gibt hier viele unterschiedliche Gesteinsarten und einige alte Minen. Nachdem Annette mich hier mal ordentlich eingewiesen hat konnten wir in den Felsen und Bergen die verschiedenen Schichten gut ablesen und wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, die Felsformationen und die Schichten zu deuten, macht das auch richtig Laune auch wenn Geologen ob der wilden Thesen vermutlich vom Glauben abkämen. Als extra Bonbon kann man dort auch die prähistorischen Felszeichnungen der Indianer bewundern wenn man daran Freude hat.
Trotzdem waren wir von den bisherigen Landschaften und Trails derart verwöhnt und so hat es uns nach der (kostenlosen) Nacht nur einen weiteren Tag in Capitol Reef gehalten bevor wir den Canyonlands NP ansteuerten.
// Canyonlands NP
Der Weg dorthin war selbst für Amerikanische Verhältnisse ein Katzensprung, weswegen sich die Landschaft nun auch nicht wirklich stark verändert hat. Highlight für Fotografen im Canyonlands ist der Mesa Arch, der sich beim Sonnenaufgang besonders fotogen einfärbt.
Klare Sache dass ich am nächsten Morgen auf der Matte stand, um das Spektakel auf den Sensor zu bannen.
Wenig verwunderlich, dass diese Idee noch ca. 10 andere Fotografen hatten und obwohl ich zeitig dran war standen schon einige Stative, gut bestückt, bereit. Mit einer lässigen Nachfrage ob das hier ein Foto Workshop ist brach ich gekonnt das Eis und ergatterte mir einen ganz ordentlichen Platz zwischen den anderen Verrückten.
Die letzten Tage waren viel sehen, viel fahren und viel laufen. Das gepaart mit spät schlafen legen und früh aufstehen ist etwas das man nicht auf Dauer braucht. Wir ließen es also etwas low angehen und genossen die Weite des Landes und legten die Füße hoch auf der Island in the Sky.
Wirklich genau neben dem Canyonlands NP befindet sich der Dead Horse SP von dem wir mal wieder überhaupt nix wussten aber wenn wir schon hier sind..
// Dead Horse State Park
Wir sind also, entgegen unserer bisherigen Philosophie, bei Tag reingefahren und konnten uns dadurch der $10 Gebühr nicht, wie üblich, entziehen. Der Park ist allerdings unglaublich klein und es tat uns fast schon ein wenig Leid gerade hier bezahlt zu haben. Eine Straße, ein Viewpoint und für normale Besucher daher eigentlich eher langweilig. Besonders spannend dürfte es aber für Mountainbiker sein, denn diese waren in Scharren anwesend. Der Grund dafür ist, dass viele der Trails für Biker angelegt wurden was hier und im Canyonlands eine Besonderheit darstellt und in den anderen Parks in dieser Form nicht zu finden ist. Auch Fahrer von Geländefähigen Fahrzeugen können hier Spaß haben. Es gibt einige Offroadpisten die man befahren darf.
Das wollten wir Kalle aber noch nicht zumuten (nachdem wir letztens beim Wenden in drei Zügen fast nicht mehr aus dem Straßengraben gekommen sind) und daher haben wir auch den Dead Horse SP zeitig wieder verlassen.
Auch wenn wir in diesen Parks im Vergleich zu den vorher Besuchten, im speziellen dem Zion NP, möglicherweise schon etwas gesättigt und verwöhnt waren und diese nicht unbedingt zu unseren absoluten Highlights zählen, hatten wir trotzdem eine gute Zeit und konnten uns einmal etwas mit den verschiedenen Landschaften auseinandersetzen und lernten wie die diversen Formationen (Toadstool Hoodoos, Arches, Spires, Needles, usw) entstanden und wie es zu den teilweise skurrilen Gebilden kommt. Beste Voraussetzungen also für den Arches NP.